Спасибо! Thank You! Merci! Danke!

„Vilna after the liberation, July 1944 Jewish partisans, who were members of the FPO, left the ghetto and fought as partisans in the Rudniki Forest. Yad Vashem Photo Archives 4613/139

Mit dem 8. Mai 1945 trat die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht in Kraft und bedeutete als Sieg der Alliierten das Ende der nationalsozialistischen Herrschaft in Europa und die Befreiung für Zwangsarbeiter_innen und Jüdinnen_Juden. Viele der europäischen Zwangsarbeiter_innen sowie die absolute Mehrzahl der Jüdinnen_Juden erlebten die Befreiung jedoch nicht mehr. Nur wenigen war es vorher gelungen, unterzutauchen und zu überleben. Schließlich bedeutete der Sieg der Alliierten auch die Befreiung für die Widerstandskämpfer_innen der verschiedenen sozialdemokratischen, kommunistischen, konservativen und liberalen Gruppen. Unser Dank gilt den alliierten Armeen, den Partisan_innen und allen anderen Menschen, die unter Einsatz ihres Lebens für die Zerschlagung Deutschlands kämpften.

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Die „Arisierung“ von Karstadt [Hermannplatz 5-10]

Das pompöse Gebäude des durch Philipp Schaefer entworfenem Karstadts am Hermannplatz wurde am 25. April 1945 durch SS-Truppen gesprengt. Damit sollte verhindert werden, dass der Inhalt des Gebäudes in die Hände der Roten Armee kam. Mit dieser Sprengung sind auch etliche Menschen ermordet worden, die sich im Karstadt auf der Suche nach Nahrung aufgehalten hatten. Das heutige Gebäude des Karstadts wurde 1952 gebaut. Seit etwa 2 Jahren arbeiten die beiden Warenhäuser Karstadt und Kaufhof eng zusammen und treten mit dem Namen „Galeria Karstadt Kauhof“ sogar mit gemeinsamen Namen auf.

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„Richardsburg“ [Richardstraße 35]

In einer großen 1971 abgerissenen Mietskaserne auf dem Gelände des heutigen Comenius-Gartens befand sich die Kneipe „Richardsburg“, die ab Januar 1931 der SA als „Sturmlokal“ diente. In der Nachbarschaft regte sich Protest. Es organisierte sich ein Mieter_innenstreik gegen den Hausverwalter und eine Hausschutzstaffel, um die Aktivitäten der SA in der Kneipe zu überwachen. Die KPD führte regelmäßig Demonstrationen vor dem Haus durch. Auch die Scheiben der Kneipe gingen zu Bruch. Am 15.Oktober 1931 sollen sich laut Anklageschrift Kommunist_innen über die Kirchgasse genähert haben. Es kommt zu einer Auseinandersetzung mit den in der Kneipe befindlichen SA-Leuten. Der Wirt der „Richardsburg“, das NSDAP-Mitglied Heinrich Böwe, wird erschossen. 33 Kommunist_innen werden verhaftet, ein erster Prozess 1932 endet ohne Verurteilung einer_s Schütz_in. Im gleichen Jahr muss die SA ihren Treffpunkt in der Richardstraße wieder aufgeben.

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Geburtshaus von Heinrich Stahl [Alt-Rudow 41]

Heinrich Stahl wurde als Sohn des Landwirtes Israel Stahl am 13.April 1868 in dem Haus Alt-Rudow 41 im südlichen Neukölln geboren. Er schlug eine kaufmännische Laufbahn ein und war langjähriger Direktor der Viktoria-Versicherung. Nach der Machtübertragung an die Nazis wurde Stahl am 23. Juni 1933 zum Vorsitzenden des Gemeindevorstandes gewählt, er wurde dadurch der oberste Repräsentant der jüdischen Bürger_innen von Berlin. Dies blieb er abweichend vom Gedenktafeltext, sie enthält bereits zum Geburtsdatum Fehler, die bis heute nicht korrigiert wurden – bis 1940. Er gründete im ersten Jahr seiner Amtszeit die „Jüdische Winterhilfe“. Nach Gründung der Reichsvertretung der Juden in Deutschland gehörte er ab September 1933 dem ersten Präsidialauschuss an. Nach der Zwangsumwandlung dieser Organisation durch die Nazis in die „Reichsvereinigung der Juden in Deutschland“ war er dort ab Juli 1939 Stellvertreter des Vorsitzenden Leo Baeck. Am 11. Juni 1942 wurde er in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo er ab Anfang Oktober 1942 noch den stellvertretenden Vorsitz im Ältestenrat unter dem Judenältesten Jakob Edelstein bekleidete. Bald darauf, am 4. November 1942, starb Stahl im Ghetto Theresienstadt.

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28. April 1945 – Tag der Befreiung Neuköllns!

Am 24. April 1945 überschritten die ersten Einheiten der Roten Armee die Südgrenze Neuköllns. In den folgenden Tagen gelang es den sowjetischen Truppen gegen die deutschen Streitkräfte vorzurücken. Die letzte Gegenwehr von deutschen Verbänden in Neukölln konnte am 28. April 1945 gebrochen werden. Der Sieg der Alliierten bedeutete das Ende der nationalsozialistischen Herrschaft in Neukölln und die Befreiung für Zwangsarbeiter_innen sowie Jüdinnen_Juden. Viele der Zwangsarbeiter_innen und die absolute Mehrzahl der Neuköllner Jüdinnen_Juden erlebten die Befreiung jedoch nicht mehr. Schließlich bedeutete der Sieg der Roten Armee auch die Befreiung für die Widerstandskämpfer_innen der verschiedenen sozialdemokratischen, kommunistischen und liberalen Gruppen.

Den 28. April nehmen wir zum Anlass, um an die Befreiung Neuköllns durch die Rote Armee zu erinnern und dabei nicht zu vergessen, dass Antisemitismus, Rassismus und Neonazismus Teil des bundesdeutschen Alltags sind.
Unser Dank gilt den alliierten Armeen, den Partisan_innen und allen anderen Menschen, die unter Einsatz ihres Lebens für die Zerschlagung Deutschlands kämpften.
Der Sieg über die Deutschen bedeutete nicht weniger als die Befreiung der Menschen vom Nationalsozialismus.

Unser Dank heißt Krieg den deutschen Zuständen!

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