Die „Arisierung“ von Karstadt [Hermannplatz 5-10]

Das pompöse Gebäude des durch Philipp Schaefer entworfenem Karstadts am Hermannplatz wurde am 25. April 1945 durch SS-Truppen gesprengt. Damit sollte verhindert werden, dass der Inhalt des Gebäudes in die Hände der Roten Armee kam. Mit dieser Sprengung sind auch etliche Menschen ermordet worden, die sich im Karstadt auf der Suche nach Nahrung aufgehalten hatten. Das heutige Gebäude des Karstadts wurde 1952 gebaut. Seit etwa 2 Jahren arbeiten die beiden Warenhäuser Karstadt und Kaufhof eng zusammen und treten mit dem Namen „Galeria Karstadt Kauhof“ sogar mit gemeinsamen Namen auf.

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Geburtshaus von Heinrich Stahl [Alt-Rudow 41]

Heinrich Stahl wurde als Sohn des Landwirtes Israel Stahl am 13.April 1868 in dem Haus Alt-Rudow 41 im südlichen Neukölln geboren. Er schlug eine kaufmännische Laufbahn ein und war langjähriger Direktor der Viktoria-Versicherung. Nach der Machtübertragung an die Nazis wurde Stahl am 23. Juni 1933 zum Vorsitzenden des Gemeindevorstandes gewählt, er wurde dadurch der oberste Repräsentant der jüdischen Bürger_innen von Berlin. Dies blieb er abweichend vom Gedenktafeltext, sie enthält bereits zum Geburtsdatum Fehler, die bis heute nicht korrigiert wurden – bis 1940. Er gründete im ersten Jahr seiner Amtszeit die „Jüdische Winterhilfe“. Nach Gründung der Reichsvertretung der Juden in Deutschland gehörte er ab September 1933 dem ersten Präsidialauschuss an. Nach der Zwangsumwandlung dieser Organisation durch die Nazis in die „Reichsvereinigung der Juden in Deutschland“ war er dort ab Juli 1939 Stellvertreter des Vorsitzenden Leo Baeck. Am 11. Juni 1942 wurde er in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo er ab Anfang Oktober 1942 noch den stellvertretenden Vorsitz im Ältestenrat unter dem Judenältesten Jakob Edelstein bekleidete. Bald darauf, am 4. November 1942, starb Stahl im Ghetto Theresienstadt.

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Yom HaShoah

„Monument to the Jewish Soldiers and Partisans who fought against Nazi Germany“, Yad Vashem.

Yom HaShoah – Mit dem heutigen Sonnenuntergang des 20. April beginnt der israelische „Tag des Gedenkens an Shoa und Heldentum“ an dem zum einen der Opfer der Shoah gedacht und gleichzeitig an den jüdischen Widerstand und die tausenden jüdischen Partisan_innen erinnert wird. Normalerweise findet am Abend eine Gedenkveranstaltung in Yad Vashem in Jerusalem statt, bei der unter anderem Überlebende zu Wort kommen. Dieses Jahr findet das Gedenken vor allem digital statt. Die zentrale Veranstaltung wurde aufgezeichnet und wird heute Abend ausgestrahlt [1] und auf der ganzen Welt werden im Internet die Namen von Ermordeten verlesen [2].
Trotz der aktuellen Situation werden wie jedes Jahr morgen in Israel die Sirenen zwei Minuten lang aufheulen und den Alltag für einen Moment des Gedenkens still stehen lassen.

[1] https://www.yadvashem.org/…/remembrance-day/broadcast.asp
[2] https://www.yom-hashoah.org

75 Jahre Befreiung des Frauen-KZ Ravensbrück

Am gestrigen 18. April hätte in Ravensbrück das Gedenken zum 75. Jahrestag der Befreiung des ehemaligen Jugendkonzentrationslagers und späteren Vernichtungsorts Uckermark stattfinden sollen. Auch wenn das Gedenken vor Ort nicht stattfinden konnte hieß es: Wir gedenken trotzdem!

Zu diesem Anlass wurden Plakate und Transparente gestaltet, die auch in der kommenden Zeit noch Verbreitung finden können und an vielen Orten zu einem kurzen Innehalten, zum Nachdenken und zum Handeln anregen sollen. Zudem gibt es einen Podcast mit Musik und Redebeiträgen, der sich auch zuhause angehört werden kann. Denn antifaschistisches Erinnern und Gedenken ist nach wie vor wichtig und notwendig.

http://www.gedenkort-kz-uckermark.de/info/aktuelles.htm