09.12.: Kundgebung „Neukölln-Komplex aufklären!“

Kundgebung
9. Dezember 2022, 9:30-10:00 Uhr
Ort: Vorplatz Abgeordnetenhaus Berlin,


Neukölln Komplex – Aufklärung und Solidarität

Mehrere Jahre lang verübten Berliner Neonazis Brandanschläge in Neukölln und terrorisierten Menschen, die sich für Demokratie und Menschenrechte engagieren. Eine Aufklärung dieser Anschlagsserie und Bedrohungen blieb bisher aus. Zu diesem sogenannten Neukölln- Komplex tagt nun seit einigen Monaten endlich ein Parlamentarischer Untersuchungsausschuss im Abgeordnetenhaus.

Wir, Bündnisse und Initiativen aus Ostberlin und Mitte, solidarisieren uns mit den Betrof-
fenen der Neuköllner Anschlagsserie. Auch wir wissen, was es heißt extrem rechten und
rassistischen Einschüchterungsversuchen ausgesetzt zu sein. Auch wir wissen, was es
heißt, bei den Ermittlungsbehörden auf wenig Sensibilität zu stoßen, wenn man diese thematisiert oder zur Anzeige bringt. Wir unterstützen die Forderung der Betroffenen nach umfassender Aufklärung des Neukölln-Komplexes!

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09.11.: Gedenken an die Novemberpogrome 1938

Am hellichten Tag und unter aller Augen…

Am 9. November 1938 fanden die Novemberpogrome ihren Höhepunkt. Im deutschen Herrschaftsbereich wurden Jüdinnen_Juden vergewaltigt, inhaftiert, verschleppt und ermordet. Jüdische Geschäfte, Wohnungen, Gemeindehäuser und Synagogen wurden geplündert, zerstört und in Brand gesetzt. Auf den Straßen entfesselte sich der deutsche antisemitische Terror, der in der Nacht staatlich angestoßen und orchestriert wurde. SA und SS führten unterstützt durch Polizei und Feuerwehr die Morde, Brandstiftungen und Verwüstungen an. Die nicht-jüdische Bevölkerung beteiligte sich an dem Pogrom oder stimmte mit ihrem Schweigen zu. Insgesamt wurden in den Tagen um den 9. November 1.300 Jüdinnen_Juden ermordet, über die Hälfte der Gebetshäuser und Synagogen in Deutschland, Österreich und dem annektierten Sudetenland wurden zerstört. Ab dem 10. November erfolgte die Deportation von 30.000 Jüdinnen_Juden in Konzentrationslager. Die Pogrome waren Wegbereiter für die Shoah.

Wir gedenken auch dieses Jahr der Opfer der Novemberpogrome 1938:

9. November 2022 | 18.00 Uhr | Kundgebung & Demonstration: Wir gedenken am 9. November 2022 der Opfer der Novemberpogrome 1938 | Mahnmal Levetzowstraße (Berlin Moabit)

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Solidarität mit den emanzipatorischen Kämpfen im Iran!

Nieder mit der Islamischen Republik, dem Patriarchat und LGBTIQ*-Feindlichkeit!

Der gewaltsame Tod der kurdischen Iranerin Jina Mahsa Amini durch das islamistische Folterregime und die Verurteilungen zum Tode der beiden lesbischen LGBTIQ*-Aktivistinnen Zahra Sehighi Hamadani und Elham Choubdar führen im Iran gerade zu Protesten, die sich über das ganze Land ausweiteten.

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Laidak – No Place To Be

Als das „Laidak“ vor neun Jahren am Boddinplatz eröffnete, hatte die „Schankwirtschaft“ das Potenzial, eine Lücke in Neukölln zu füllen. Es bot sich als Ort in zentraler nordneuköllner Kiezlage an, an dem jenseits der ansonsten geschätzten Kneipenatmosphäre Diskussionen und Veranstaltungen stattfinden konnten, ohne über Basics diskutieren zu müssen, die allzu oft keine sind: Die Kritik an jeder Form des Antisemitismus. Als Gruppe haben wir in den ersten Jahres des Bestehens nicht nur Veranstaltungen im Laidak besucht, sondern auch mitorganisiert. Auch danach blieb das Laidak noch länger eine Station zur Ablage von Mobimaterial.

Mit den Jahren des Bestehens erwies sich das Laidak jedoch immer häufiger (auch) als Heimat notorisch Falschabbiegender, erfolglos darum bemüht, sich selbst in die Tradition der Ideologiekritik zu stellen. Trotz zunehmender inhaltlicher Entfremdung blieben wir solidarisch mit dem Laidak, wenn alle unter dem zum Kampfbegriff gewendeten, inhaltlich entkernten Label „Antideutsch“ zusammengefassten Positionen pauschal etwa als rassistisch und islamfeindlich diffamiert wurden. Spätestens jedoch Berichte über fehlenden Schutz bei Angriffen auf FLINTAs im Laden und der intransparente Umgang mit Vorwürfen sexualisierter Gewalt, die sich gegen eine Person des Betreiberkollektivs richteten, läuteten aus unserer Sicht den endgültigen Bruch ein.

Anlass für diesen Text sind nun Entwicklungen, die dafür sorgen, dass das Laidak nicht nur schon längst kein Ort für emanzipatorische Politik mehr ist, sondern einer, der sich mit Verschwörungserzählungen und Antisemit*innen aus dem Querdenken-Spektum gemein macht. Ein Blog dient als unfreiwilliges Tagebuch des eigenen Abdriftens. Hier wähnt man sich als vermeintliche Freiheitskämpfende in Abgrenzung zu einer „linkscovidianischen Diktatur“, die bis zur „Bahamas“-Redaktion reichen soll. Eine Ausrichtung, die sich mitlerweile auch unmissverständlich im Veranstaltungsprogramm und ausgelegten Publikationen abbildet.

Als Mitte September 2021 „Impfgegner*innen“ die Wiedereröffnung der Volksbühne störten, war neben Personen der „Freien Linken“ und der „Freedom Parade“ auch einer der Laidak-Betreiber, Bernd Volkert, beteiligt. Abgerundet wird dieses Bild durch die demonstrative Präsentation einer Antifa-Fahne in den Räumen der „Schankwirtschaft“, die dem linken Protest gegen die „Hygiene-Demos“ entwendet wurde.

Das Laidak muss als rechtsoffene Location benannt werden. Welche Konsequenzen daraus zu ziehen sind, bleibt die Entscheidung von uns Antifaschist*innen!

Autonome Neuköllner Antifa im November 2021