Chronik 2011

16.12.11 Karl-Marx-Str. Neonazis rufen von einem Balkon aus neonazistische Parolen, beleidigen Passant_innen und zeigen den Hitlergruß.
02.12.11 Grenzallee An einer Tankstelle wird ein Taxifahrer von einem anderen Kunden rassistisch beleidigt und angegriffen. Er erstattet Anzeige. Ein Zeuge bestätigt seine Aussage. (Quelle: ReachOut)
29.11.11 Schöneweide/ Zwickauer Damm Nachdem zwei polizeibekannte Neonazis einen 43-Jährigen in Schöneweide in einem Einkaufszentrum rassistisch beleidigen und körperlich attackieren, werden sie von der alarmierten Polizei kontrolliert und setzen anschließend ihren weg fort. Kurz darauf werden sie mit vier weiteren Neonazis erneut von der Polizei dabei beobachtet, wie sie neonazistische Parolen rufen. Im weiteren Verlauf werden sie an der Haltestelle Neuköllner Straße Ecke Zwickauer Damm von der Polizei erneut überprüft, können jedoch abermals ihren Weg fortsetzen.
19.11.11 Hufeisensiedlung Bei einer Wohnung werden mehrere Fenster mit großen Steinen eingeworfen. Im Haus schlafen zum Tatzeitpunkt zwei Kinder. Die Tat steht im Zusammenhang mit einer Bedrohung durch Neonazis im September (siehe Eintrag 13.09.11) da die Bewohner_innen die Annahme von NPD-Wahlwerbung verweigert hatten.
08./09.11.11 Gutschmidtstr. In der Nacht auf den 9. November, dem Jahrestag der Pogromnacht, verüben Neonazis erneut einen Brandanschlag auf das Jugendzentrum ‚Anton-Schmaus-Haus‘ der linken Jugendorganisation ‚Die Falken‘ in Britz. Mittels Brandbeschleuniger werden mindestens sechs Brandherde gelegt. Es entstehen schwere Brandschäden an der Fassade, an mehreren Fenstern und Türen und an Teilen der Inneneinrichtung. Vermutlich, um ein Ausbreiten der Flammen ins Innere zu ermöglichen, werden zwei Fenster zerstört. Das ASH stand kurz vor der Wiedereröffnung, nachdem es bereits in der Nacht vom 26. auf den 27. Juni diesen Jahres einen Brandanschlag gegeben hatte, bei welchem große Teile des Gebäudes zerstört worden waren (siehe Eintrag vom 26./27.06.11).
30.10.11 Sportanlage Stubenrauchstraße Während und nach einem Fußballspiel der beiden Berlin-Liga Vereine TSV 1888 Rudow und Tennis Borussia Berlin werfen Fans des TSV Rudow Gegenstände auf TeBe-Fans und rufen rassistische, homophobe und NS-verherrlichende Parolen. Unter diesen Fans befinden sich mehrere Neonazis aus Neukölln, diese sind zum Teil auch offiziell als Ordner des TSV Rudow eingesetzt.
29.10.11 Bolzplatz Köpenicker Str. / Rudow Neonazis führen ein Fußball-„Gedenkturnier“ zum zweiten Todestag von Jürgen Rieger durch. Der langjährige Neoanzikader Rieger, der vor zwei Jahren im Neuköllner Krankenhaus verstarb, hatte bundesweite Bedeutung für die Szene besessen.
28./29.10.11 U-Bhf. Rudow Zwei Mitarbeiter eines Imbisses werden von vier Neonazis im U-Bahnhof Rudow angegriffen. Die Neonzis beleidigen sie rassistisch, bewerfen sie mit einer Bierflasche und besprühen sie mit Pfefferspray. Beide werden verletzt, einer von ihnen kommt zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus. 2013 werden u.a. die beiden Neuköllner Marcel Königsberger (gefährlicher Körperverletzung/zehn Monate auf Bewährung) und Christian Stein (zehn Monate auf Bewährung) als Täter verurteilt.
18.10.11 S-Bhf Hermannstraße Drei Kontrolleure werden auf dem S-Bahnhof Hermannstraße von einem 44-jährigen Mann rassistisch beleidigt. Eine 20-jährige Zeugin wird ebenso rassistisch beleidigt, bespuckt und geschlagen. (Quelle: ReachOut)
18.09.11 Berlin Bei den Wahlen zum Abgeordnetenhaus (AGH) von Berlin und zu den Bezirksverordnetenversammlungen (BVV) scheitern die rechten Parteien in Neukölln. Für die NPD waren unter anderem Jan Sturm, Sebastian Thom, Julian Beyer und Jill-Pirre Glaser als Direktkandidaten angetreten. Sie erreichen bei der BVV-Wahl in Neukölln 2,9 Prozent der Stimmen und scheitern somit knapp an der 3-Prozenthürde. Auch die neu angetretene rechtspopulistische „Bürgerbewegung Pro Deutschland“ liegt nur bei 1 Prozent. Die rechtspopulistische Partei „Die Freiheit“, die erstmalig in Berlin antritt, erhält ein deutlich schlechteres Ergebnis. War die NPD in er letzten Legislaturperiode noch mit den beiden Verordneten Jan Sturm und Thomas Vierk in der Neuköllner BVV vertreten, so wird in dieser keine Partei rechts der CDU vertreten sein. Im Wahlkampf setzte die NPD verstärkt auf ihr „gewohntes Terrain“. In einigen Gegenden im Süden ist sie stark mit Propagandamaterial wie Wahlplakaten, Flugblättern und Aufklebern vertreten. Im Norden Neuköllns hält sie sich diesmal weitestgehend zurück. „Pro Deutschland“ und „Die Freiheit“ hingegen hatten sowohl im Süden, als auch, in geringerem Umfang, im Norden Plakate und sonstige Propaganda verbreitet.
17.09.11 U-Bhf. Rudow Die NPD führt einen Infostand durch.
16.09.11 U-Bhf. Rudow Insgesamt zehn bis zwölf Neonazis, unter ihnen bekannte „Autonome Nationalisten“ aus Rudow, Steglitz und Tempelhof, versuchen die Standbetreuer_innen eines antifaschistischen Infostandes durch Pöbeleien zu provozieren.
13.09.11 Hufeisensiedlung Drei Neonazis bepöbeln und bedrohen Anwohner_innen, die von den Neonazis verteilte NPD-Wahlwerbung nicht annehmen wollen.
12.09.11 Goldammerstr. Ein 13-Jähriger wird an einer Bushaltestelle von mehreren Jugendlichen antisemitisch beleidigt und geschlagen.
06.09.11 Süd-Neukölln Die NPD führt Infostände am U-Bhf Lipschitzallee und am U-Bahnhof Britz-Süd durch. Außerdem fährt sie mit einem roten Lautsprecherwagen durch einge Straßen.
22.08.11 Lichtenberg / Neukölln Es wird bekannt, dass Berliner Neonazis aus dem Personenkreis um die Internetseite „NW-Berlin“ seit einiger Zeit in der Lichtenberger Lückstraße einen geheimen Treffpunkt betreiben. Die unter einem Tarnverein angemeldete Ladenwohnung wird als Treffpunkt, Materiallager und Büro genutzt. Den Vorsitz des „Vereins“ stellt der Neuköllner NPD-Kandidat Sebastian Thom (Kreisverbandschef von Neukölln und Kandidat für die Wahl zum Abgeordnetenhaus und die BVV Neukölln 2011).
16.08.11 Hallesches Ufer (Kreuzberg) Der Neuköllner NPDler Sebastian Thom weist kurz nach 2 Uhr einen weiteren Neonazi an, einen Jugendlichen mit Reizgas zu attackieren. Der Jugendliche soll die insgesamt fünf Neonazis beim Aufhängen von NPD-Plakaten fotografiert haben.
13.08.11 Bösebrücke / Prenzlauer Berg Mehrere Neuköllner Neonazis der NPD- und Kameradschaftsszene nehmen an einer Neonazi-Kundgebung teil.
04.08.11 Britzer Damm / Tempelhofer Damm Die rechtspopulistische „Bürgerbewegung Pro Deutschland“ hängt Wahlplakate auf. Mit dabei Lars Seidenstricker, Berliner Landesvorsitzender.
03.08.11 Parchimer Allee Die beiden NPD-Kandidaten Sebastian Thom (Kreisverbandschef von Neukölln und Kandidat für das Abgeordnetenhaus und die BVV Neukölln) und Julian Beyer (Kandidat für die BVV), greifen drei Personen an, die sie verdächtigen, NPD-Plakate entfernt zu haben. Beyer droht mit einem Messer und verletzt eine Person mit Pfefferspray. Auch bei Thom findet die Polizei anschließend Messer und Pfefferspray. Die verletzte Person muss von Rettungskräften versorgt werden.
24./25.07.11 Rixdorf An der südlichen Sonnenallee und im Rixdorfer Kiez werden Sprühereien, Plakate und Sticker der NPD angebracht.
16.07.11 Rudow Neuköllner Neonazis verteilen Flugblätter und bringen Aufkleber an.
15.07.11 Zwickauer Damm / Lipschitzallee Etwa 70 Neonazis ziehen in einer von NPD-Landesvorstandsmitglied Sebastian Thom (Kandidat für die Neuköllner BVV-Wahlen) angemeldeten Demonstration vom U-Bhf Zwickauer Damm zum U-Bhf. Lipschitzallee. Unter ihnen viele Neuköllner Neonazis. Hunderte Antifaschist_innen wenden sich auf einer Demonstration gegen Neonazi-Gewalt, protestieren aber auch konkret gegen den Aufmarsch an der aufmarschstrecke. In der Umgebung wurden kurz zuvor an mehreren Stellen NPD-Plakate geklebt.
14.07.11 Rathaus Neukölln Die rechtspopulistische „Bürgerbewegung Pro Deutschland“ verteilt Flugblätter am Rathaus.
13.07.11 Rathaus Neukölln Bei Protesten gegen die Schließung von Jugendeinrichtungen kommt es zu einem Polizeieinsatz. Ein Demonstrant, der sich in der Haupthalle des Rathauses befindet, wird plötzlich hinterrücks von einem Polizisten gepackt und seine Arme werden ihm in den Rücken gedreht. Rabiat wird er zu Boden gebracht, in eine Ecke in der Vorhalle gezogen und gewalttätig fixiert. Eine Zeugin beobachtet, wie auf ihn eingeprügelt wird. Anschließend wird er in einen separaten Raum gebracht und mit Handschellen gefesselt. Die ‚Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt“ verfolgt den Fall und sieht eindeutig ein rassistisches Tatmotiv gegeben. (Quelle und weitere Details: ‚KOP‘-Chronik)
09.07.11 U-Bhf. Britz-Süd / Neuruppin Ca. acht Neonazis führen mittags einen NPD-Infostand durch. Unter ihnen die Kandidaten für die kommende BVV-Wahl Jan Sturm, Jill Glaser, Sebastian Thom und Julian Beyer. Gleichzeitig nehmen mehrere Neuköllner Neonazis an einem Aufmarschversuch in Neuruppin teil und fotografieren z.T. gezielt Antifaschist_innen (Robert Hardege) und übernehmen koordinatorische Aufgaben (Marcel Königsberger).
28./29.06.11 Richardstraße Die Galerie „Olga Benario“ wird erneut von Neonazis besprüht. Die Neuköllner Geschäftsstelle von „Bündnis 90/Die Grünen“ wird mit einer neonazistischen Parole besprüht. Zum wiederholten Male wird die Geschäftsstelle der Partei „Die Linke“ am Richardplatz mit Farbeiern beworfen.
26./27.06.11 Neukölln / Kreuzberg / Prenzlauer Berg Es kommt zu mehreren Attacken und Brandanschlägen von Neonazis auf alternative und antifaschistische Projekte in Berlin. In der Gutschmidtstr. wird das Jugendzentrum ‚Anton-Schmaus-Haus‘ der ‚Falken‘ angezündet. Die Fassade und die Inneneinrichtung werden zum Teil durch das Feuer zerstört. Eine Nacht zuvor hatte eine Kindergruppe in dem Haus übernachtet. An den Eingangstüren von einem Laden in der Waldemarstr. und an zwei Hausprojekten in der Kastanienallee und der Lottumstr. wird versucht, mit Papier Feuer zu legen. Das Feuer beschädigt die Türen der Wohnhäuser. Vor einem Hausprojekt in der Wilhelmstraße werden zwei Autos angezündet, die Fassade wird beschädigt. Ein Bewohner, der versucht zu löschen, kommt mit Verdacht auf eine Rauchvergiftung ins Krankenhaus.
25.06.11 U-Bhf. Wutzkyallee Neuköllner Neonazis führen einen NPD-Infostand durch.
19.06.11 S-Bahn zwischen S-Bhf. Hermannstr. und S-Bhf. Südkreuz Ein Mann wird von ca. sechs Neonazis, die T-Shirts mit der Aufschrift „Antifa Halts Maul!“ tragen, rassistisch und antisemitisch beleidigt, geschlagen und verletzt. Zeug_innen greifen ein.
17.06.11 Mitte An einer NPD-Kundgebung mit 59 Teilnehmer_innen nehmen auch neun Neuköllner Neonazis teil.
13.06.11 Lipschitzallee Bei Protesten gegen die Schließung von Jugendeinrichtungen kommt es zu einem Polizeieinsatz. Ein Demonstrant, der sich in der Haupthalle des Rathauses befindet, wird plötzlich hinterrücks von einem Polizisten gepackt und seine Arme werden ihm in den Rücken gedreht. Rabiat wird er zu Boden gebracht, in eine Ecke in der Vorhalle gezogen und gewalttätig fixiert. Eine Zeugin beobachtet, wie auf ihn eingeprügelt wird. Anschließend wird er in einen separaten Raum gebracht und mit Handschellen gefesselt.
Die ‚Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt“ verfolgt den Fall und sieht eindeutig ein rassistisches Tatmotiv gegeben. (Quelle und weitere Details: ‚KOP‘-Chronik
12.06.11 Lipschitzallee Die rechtspopulistische Partei „Die Freiheit“ führt einen Wahlkampfstand durch.
11.06.11 U-Bhf. Britz-Süd Neuköllner Neonazis führen einen NPD-Infostand durch.
11.06.11 Hasenheide Eine Passantin beobachtet ein Gespräch, bei dem ein Weißer Mann, der sehr aggressiv wirkt, auf einen Schwarzen Mann einredet. Sie erkundigt sich, was der aggressive Mann von dem anderen wolle. Unwirsch erläutert dieser ihr, dass sie eine polizeiliche Handlung störe. Es ist nicht zu erkennen, dass es sich um einen Beamten handelt, und so fragt sie den Betroffenen, ob er gewusst hätte, dass er gerade einer polizeilichen Maßnahme unterzogen werde. Dieser verneint und merkt an, dass er gerade vom Einkauf gekommen sei. Er zeigt seinen Einkauf und den dazu gehörenden Kassenbon. Dies ignoriert der Beamte und er erteilt dem Mann einen Platzverweis für 24 Stunden, augenscheinlich ohne Grund und ohne den Vorgang zu dokumentieren. Seine Dienstnummer händigt der Mann auch auf Nachfrage nicht aus. Die ‚Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt“ verfolgt den Fall und sieht eindeutig ein rassistisches Tatmotiv gegeben. (Quelle und weitere Details: ‚KOP‘-Chronik)
11.06.11 Tempelhofer Feld Es werden insgesamt 17 neonazistische Parolen auf Begrenzungsblöcke geschmiert.
07.06.11 Tempelhofer Feld Vier Begrenzungsblöcke werden mit rassistischen Parolen beschmiert.
02.06.11 Richardstr. Ein muslimisches Ehepaar wird gegen 16.30 Uhr in der Richardstraße Ecke Richardplatz von zwei unbekannten Männern rassistisch beleidigt. Der Mann, der mit einer Bierflasche und einem Stein angegriffen wird, wehrt sich erfolgreich.
April/Mai 11 Neukölln In verschiedenen Teilen Neuköllns tauchen immer wieder Sprühereien, Plakate und Aufkleber von Neonazis mit rassistischem, NS-verherrlichendem und gegen Linke gerichtetem Inhalt auf.
25.05.11 Sonnenallee Zwei Frauen, eine davon mit einer Burka bekleidet, werden in Höhe der Grünanlage am Hertzbergplatz von einem Mann angeschrien, beleidigt, angespuckt, getreten, und mit Fäusten und einer Flasche gegen Körper und Kopf geschlagen. Bei einer anschließenden Wohnungsdurchsuchung bei dem Mann findet die Polizei Munitionsteile.
25.05.11 Rathaus Neukölln Drei Personen der rechten „Bürgerbewegung Pro Deutschland“ machen einen kurzen Infostand vor dem Rathaus.
24.05.11 Tempelhofer Feld Insgesamt 41 Sitzblöcke und Informationstafeln werden mit rassistischen Sprüchen beschmiert.
17./18.05.11 Neukölln / Kreuzberg Bei einer Privatwohnung in der Karl-Marx-Str., die ein Plakat gegen Rechts am Balkon hängen hat, wird mit Pflastersteinen eine Scheibe eingeworfen. Die Steine verfehlen nur knapp eine schlafende Person. Im Hof eines alternativen Hausprojekts in der Reichenberger Str. werden wahrscheinlich von Neonazis Mülltonnen angezündet. Ein Übergreifen der Flammen kann verhindert werden. Bei einem Büro der Partei Die Linke am Mehringplatz werden die Scheiben eingeworfen.
14.05.11 Mehringdamm / Neukölln Morgens trifft sich ein Grüppchen Neonazis an der Rudower Spinne, um mit der U7 zu einem geplanten Aufmarsch am Mehringdamm zu fahren. Am S-Bhf. Neukölln trefen sie mit einer weiteren großen Gruppe aus Schöneweide zusammen. Am Mehringdamm kommen insgesamt 144 Neonazis aus Berlin und dem Bundesgebiet zusammen, werden jedoch von mehreren hundert Gegendemonstrant_innen am Loslaufen gehindert. Eine Gruppe Neonazis greift vier Sitzblockierer an und verletzt sie z.T. schwer. Unter den AngreiferInnen sind auch Neuköllner Neonazis. Anschließend fahren ca. 50 Neonazis wieder zurück nach Süd-Neukölln und versuchen dort in verschiedenen Gruppen im Bereich Zwickauer Damm, Wutzkyallee und Alt-Rudow aufzumarschieren, was jedoch von der Polizei verhindert wird. Die Neonazis werden kontrolliert und erhalten Platzverweise.
14.05.11 U-Bhf. Hermannplatz Eine Frau wird in einem Zug der Linie 8 aufgrund ihrer Halskette mit einem Davidstern von einem Unbekannten antisemitisch beleidigt. Außerdem schüttet er den Inhalt eines Kaffeebechers in ihre Richtung.
07.05.11 Rudow Neonazis bringen ca. 60 Plakate und Aufkleber im Bereich Alt-Rudow bis Krokusstraße und in der näheren Umgebung an. Zudem führen Neonazis, unter anderem Julian Beyer, mit Unterstützung durch Stefan Lux, Fraktionsgeschäftsführer BVV-Fraktion in Treptow-Köpenick, einen NPD-Infostand an der Rudower Spinne durch.
01.05.11 Bremen / Halle Es finden mehrere Neonaziaufmärsche im Bundesgebiet statt. In Bremen und Halle nehmen mehrere Neuköllner Neonazis an den Aufmärschen teil.
30.04.11 Wutzkyallee Neonazis führen einen NPD-Infostand durch.
24./25.03.11 Pannierstraße/Friedelstraße Der Briefkasten des linken Kneipenkollektivs „Tristeza“ in der Pannierstraße wird aufgebrochen und ein Aufkleber der Kampange „Ausländer Raus“ verklebt. In der Chronik des NW-Berlin tauchen Namen von vermeintlichen Angestellten auf, welche vermutlich durch den Postdiebstahl gewonnen wurden. Beim Bar- und Galeriekolletiv „Ori“ in der Friedelstr. wird in der selben Nacht ebenfalls der Briefkasten aufgebrochen.
23.04.11 U-Bhf. Britz-Süd Neonazis führen einen NPD-Infostand durch. Außerdem schmieren sie mit Kreide rassistische und neonazistische Sprüche auf Gehwege.
18.04.11 U-Bhf. Lipschitzallee Die NPD Neukölln hat eine Kundgebung „gegen Fremdarbeiter“ organisiert, an der 21 Neonazis von NPD und „Kameradschaften“ teilnehmen, viele von ihnen aus Neukölln. Etwa 300 Menschen protestieren dagegen. Nach circa einer Stunde ziehen die Neonazis wieder ab.
17.04.11 Hermannstr. Neonazis schmieren mit blauer Farbe ein Hakenkreuz auf eine Friedhofsmauer.
13.04.11 S-Bhf. Neukölln Neonazis verteilen Flugblätter und stellen Kerzen und ein Kreuz „gegen den Volkstod“ auf.
09.04.11 Johannisthaler Chaussee Neonazis führen einen NPD-Infostand durch.
02.04.11 Thomasstr. Ein 29-jähriger Mann wird von drei Männern rassistisch beleidigt und geschlagen. Der Mann hat sein Auto abgebremst, um die drei über die Straße gehen zu lassen. Ein Täter tritt dabei unvermittelt gegen das Auto, woraufhin der Fahrer aussteigt und ihn zur Rede stellt.
Anfang April 2011 Neukölln Im Rahmen einer sog. „Ausländer Raus Kampagne“ verkleben Neonazis in mehreren Stadtteilen Aufkleber, sprühen Parolen und verteilen vereinzelt Flugblätter mit rassistischem Inhalt in Briefkästen.
25.03.11 Buckower Damm Vor der Wohnung eines Neonazis, der szeneintern als „Ausländer“ gilt, zündet eine knapp 20-köpfige Gruppe von Neonazis Feuerwerk, hält ein Transparent und ruft rassistische Parolen. Die Neonazis selbst bezeichnen dies im Nachhinein als Aktion im Rahmen einer „Ausländer Raus Kampagne“. Die Polizei stellt in der Nähe die Personalien von vier Neonazis fest.
10.02.11 Parchimer Allee Neonazis kleben Plakate, die für einen Aufmarsch in Dresden werben. Außerdem tauchen in der Gegend viele NPD-Aufkleber auf.
07.02.11 Hopfenweg / Lipschitzallee Es werden neonazistische Parolen und Verweise auf die Homepage des „NW-Berlin“ gesprüht.
19.01.11 Reuterstr. Eine Hauswand wird mit gegen Linke gerichteten Parolen und NS-Symbolen besprüht.
18.01.11 Nord-Neukölln Ein Neonazi wirft gegen 21.30 Uhr eine Scheibe des Grünen-Büros in der Bertelsdorfer Str. ein, während sich darin Menschen befinden. Später in der Nacht werden hier noch die Schlösser verklebt. In mehreren Straßen werden an Hauswänden neonazistische Sprühereien angebracht. In der Thomasstr. werden die Reifen eines alternativ aussehenden Autos zerstochen.
08.01.11 Stubenrauchstr./ Treptow-Köpenick Gegen 2 Uhr sprüht der Neonazi Gordon Bodo Dreisch zusammen mit den Neuköllner Neonazis Dennis Kittler und Roman Kische (alle Ex-„Frontbann 24“) Reizgas in einem Bus der Linie M11 auf Fahrgäste. Mehrere Fahrgäste erleiden Hustenanfälle, ein Brennen in den Augen und Atemwegsbeschwerden. Kittler bekommt ebenfalls Reizungen durch das Gas.
07.01.11 Karl-Marx-Str. Neonazis bekleben einzelne Straßenschilder der südlichen Karl-Marx-Straße mit Aufklebern mit der Aufschrift „Waldemar-Papst-Allee“. In anderen Teilen Berlins gibt es ähnliche Aktionen. Waldemar Papst ließ 1919 Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg ermorden.

BROSCHÜRE: Zur Antifa-Demo und Veranstaltungsreihe gegen den Al Quds-Tag 2011 in Berlin


Wir, das antifaschistische Bündnis gegen den Al Quds-Tag, sind ein Zusammenschluss linker und antifaschistischer Gruppen aus Berlin. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, über den Al Quds-Tag aufzuklären, insbesondere über den alljährlich stattfindenden islamistischen Marsch, der zum Ende des Ramadans (arabischer Fastenmonat) auch in Berlin Tradition hat.
Schon im letzten Jahr haben wir mit einer Demonstration den Anfang gemacht, dieses Jahr wird der Protest noch vielfältiger. Hierfür haben wir, parallel zur Vorbereitung von Vorträgen, Info- und Mobilisierungsveranstaltungen sowie einer Demonstration, auch diese Broschüre erstellt, um unsere Kritik rund um das Thema Al Quds-Tag an dich heranzutragen.
Neben dem Aufruf und einem Text, der den Al Quds- Tag näher beleuchtet, findet ihr auch weitere interessante Artikel z. B. zum „arabischen Frühling“, zur Geschichte und Gegenwart der Hisbollah, aber auch zu Antisemitismus in der Linkspartei.
Wir wünschen dir viel Spaß beim lesen–wir sehen uns bei den Vorträgen und vor allem am 27.8. bei der Demo gegen den Al Quds-Tag (12 h, Wittenbergplatz).

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