11.08.: „Antisemitismus in der (radikalen) Linken“

Für Mittwoch den 11. August lädt die EAG Berlin zu der Veranstaltung Antisemitismus in der (radikalen) Linken in das ://about party ein. Aus Gründen.

„Es gibt auch in diesem Jahr schon wieder viel zu viele Anlässe, die linksradikale Szene (in Berlin) in Bezug auf das Thema Antisemitismus einer Kritik zu unterziehen. Sei es die Verwendung von Leila Khaled auf dem Plakat zur 1. Mai-Demonstration, die Statements verschiedener Gruppen im Kontext der Auseinandersetzung zwischen Israel und der Hamas im Mai, die politische Positionierung der „Internationalistischen Queer Pride“ und nicht zuletzt Vorfälle im Kontext dieser und anderer Veranstaltungen, bei denen es mehrfach zu Bedrohungen und Angriffen gegen Menschen kam, die als „Zionisten“ markiert wurden.

Um diese aktuelle Zuspitzung und Anschlussfähigkeit von antisemitischen Stereotypen und Sprachbildern in der (radikalen) Linken zu verstehen lohnt sich ein Blick in ihre Geschichte. Das wird der Vortrag vornehmen.

Der Vortrag soll einführend aufzeigen, an welche ideologischen Momente Antisemitismus in der (radikalen) Linken anschlussfähig ist, wie er sich äußert und warum er brandgefährlich ist. Vor allem soll klar werden, dass die Debatte um den Antisemitismus der eigenen Szene dringend geführt werden muss und nicht aus Angst vor Auseinandersetzung oder mit Rücksicht auf die nächste Großkampagne vermieden werden sollte.“

https://www.facebook.com/events/623760868529872

24.07.: Gedenken an Esther Bejarano

„Erinnern heißt Handeln.“

Am morgigen Samstag findet in Berlin-Mitte eine Gedenkveranstaltung für Esther Bejarano statt, die am 10.07.2021 verstarb:

Sa. 24.07.2021 | 15:00 Uhr | Denkmal für die jüdischen Opfer des Faschismus (Große Hamburger Straße / Berlin-Mitte)

Viele überlebende Opfer des Nationalsozialismus haben durch ihren lebenslangen Einsatz antifaschistische Kämpfe entscheidend geprägt. Wir werden diese immer häufiger ohne sie weiter führen und eigene Worte und Wege finden müssen. Begleiten werden unsdabei die Worte von Esther Bejarano: »Aus der Erfahrung unseres Lebens sagen wir: Nie mehr schweigen, wegsehen, wie und wo auch immer Antisemitismus, Antiziganismus, Rassismus und Ausländerfeindlichkeit hervortreten!«

Dem Gedenken an die deutschen NS-Verbrechen auch weiterhin Gehör zu verschaffen sowie Konsequenzen daraus einzufordern, bleibt eine der wichtigsten Aufgabe für alle Antifaschist_innen.Wir wollen weiterhin ein antifaschistisches Gedenken an diese Zeit, das die Täter_innen und Mittäter_innen benennt, das aber vor allemRaum lässt für die Erinnerung an die Opfer. Ein Gedenken, das entschieden für heutiges jüdisches Leben und dessen Schutz eintritt.

25.07.: „JÜDISCHES LEBEN IST KEINE PROVOKATION! Kundgebung gegen Antisemitismus in Neukölln“

Anlass für die Kundgebung, die u.a. von dem Mideast Freedom Forum Berlin organisiert wird und Redner_innen wie Kazem Moussavi zu Wort kommen lässt, bilden vor allem die antisemitischen Vorfälle und Übergriffe während der anti-israelischen Demonstrationen im Mai durch Neukölln, aber auch alltäglich auftretender Antisemitismus im Bezirk. In dem Aufruf heißt es dazu: „Jüdisches Leben in Berlin steht unter Vorbehalt, insbesondere in Neukölln. Wer sich als Jüdin oder Jude zu erkennen gibt, muss damit rechnen, als ‚Zionist‘, wenn nicht gar als ‚Rassist‘ beschimpft und für die Politik des Staates Israel mitverantwortlich gemacht zu werden. Weltoffenheit und Toleranz bedeuten im multikulturellen Neukölln, dass hier jede Farbe und jede Flagge, jedes Symbol willkommen ist – nur der Davidstern nicht. Man hat sich schlechterdings daran gewöhnt und es, wenn auch widerwillig, akzeptiert: Juden und Jüdinnen sollten sich lieber bedeckt halten. Dies erfuhren jüngst zwei Jüdinnen am Rande einer Kundgebung am Hermannplatz. Das Tragen einer Halskette reichte aus, um antisemitisch beleidigt und bedroht zu werden.

Bei jener Kundgebung von „Solidarität mit der palästinensischen Bevölkerung in Jerusalem“ im Mai dieses Jahres wurden Schlachtrufe wie ‚Kindermörder Israel‘ und ‚Chaibar, Chaibar, oh Juden, die Armee Mohammeds wird wiederkehren‘ skandiert (in Erinnerung an Mohammeds Feldzug gegen die Juden im heutigen Saudi-Arabien im Jahr 628). In dem antisemitischen Ressentiment, das einem in Neukölln begegnet, vermengt sich eine aus religiöser Überlieferung stammende Judenfeindschaft – und zwar des Islams, in dem diese Tradition noch heute eine zentrale Rolle spielt – mit modernem europäischen Antisemitismus, der ‚den Juden‘ als Urheber aller Übel der Welt an den Pranger stellt. Diesen Zustand, der sich seit einigen Jahren als geradezu normal etabliert hat, wollen wir nicht länger hinnehmen: Jüdisches Leben ist keine Provokation, auch nicht in Neukölln!“

Sonntag 25. Juli 2021 | 17.00 Uhr | Rathaus Neukölln

Haftbefehl gegen Neonazi Maurice Pollei

Nachdem am vergangenen Sonntag in der Neuköllner Straße Ecke Fritz-Erler-Allee ein Jamaikaner rassistisch beleidigt und anschließend mit einem Messer am Hals verletzt wurde, erfolgte gestern ein Haftbefehl gegen einen verdächtigten Neuköllner Neonazi. Bei diesem handelt es sich laut Medienberichten [1] um Maurice Pollei. Antifaschistische Recherchen hatten schon öfters über Pollei und seine Aktivitäten für die „Schutzzonen-Streife“ der NPD und über den Schutz für die sogenannten „Dienstagsgespräche“ berichtet: https://recherche030.info/2019/die-köpfe-der-berliner-schutzzone/

[1] https://www.morgenpost.de/…/Neonazi-Szene-Militante…

Täter-Opfer-umkehrende Schmierereien in Neukölln

RIAS Berlin – Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Berlin haben die jüngsten antisemitischen Schmierereien in Neukölln dokumentiert und eingeordnet. In den vergangenen Wochen kam es insbesondere in Neukölln noch zu weiteren antisemitischen Vorfällen. So wurden vergangene Woche zwei Personen in der Schierker Straße antisemitisch beschimpft, als sie gerade Stolpersteine in der Straße pflegten.

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