Allein machen sie dich ein …

Veranstaltung für von Repression Betroffene im Zusammenhang mit den rassistischen Mobilisierungen in Berlin

Nach Monaten der Demonstrationen und Aktionen gegen die rassistischen Mobilisierungen in den Berliner Randbezirken und gegen BÄRGIDA ist es nun etwas ruhiger geworden.
Während Menschen auf die Straße gingen um gegen Hetze und Rechtspopulismus zu demonstrieren, schützte die Berliner Polizei die Aufzüge der Nazis und Rassist_innen. Mehr noch, unter fadenscheinigen Begründungen wurden massenhaft Gegendemonstrant_innen verhaftet und Strafanzeigen gestellt.
Es ist damit zu rechnen, dass in den nächsten Wochen Strafbefehle oder Gerichtstermine auf die Betroffenen zukommen.
Dagegen müssen wir uns wehren.
Mit einer Veranstaltung gegen die staatlichen Repression wollen wir anfangen.
Eingeladen sind Rechtsanwält_innen und Vertreter_innen des Ermittlungsausschusses und der Roten Hilfe. Teilnehmen können alle, die im Zusammenhang mit den Gegenprotesten zu den rassistischen Mobilisierungen verhaftet wurden oder Anzeigen bekommen haben.
Auf der Veranstaltung Ende März wollen wir allgemeine Rechtsinformationen geben und euch darüber informieren, welche Formen von Hilfe ihr in Anspruch nehmen könnt. Uns ist es wichtig, dass wir uns zusammentun und uns gegenseitig informieren, helfen und vernetzen. Denn nur gemeinsam sind wir stark.
Wenn ihr zu dieser Veranstaltung eingeladen werden wollt, schreibt uns bitte an die unten stehende Adresse. Bitte denkt daran. Das Internet ist nicht sicher. Es reicht uns also, wenn ihr lediglich mitteilt, dass ihr kommen wollt. Weitere Angaben sind nicht nötig!

antira-antirep-bln@riseup.net

*[FFO] No Love for Nazis – Kein Valentinstag für Nazis*

Aufruf der autonomen antifa frankfurt (oder) zur Antira-Demo und Antifa Aktionen am 14. Februar

Eine Stadt kotzt sich aus

Seit August vergangenen Jahres gibt es in Frankfurt (Oder) eine organisierte rassistische Mobilisierung. Anstoß gab eine rassistisch aufgeladene Debatte um vermeintliche Drogenkriminalität im Lenné-Park. Lokalmedien griffen Gerüchte über dealende Schwarze Personen ungeprüft auf und berichteten ausgiebig. Dramatisierungen und „Flüchtlingsproblematik“-Rhetorik sorgten für weitere Panik. In dieser Dynamik entlud sich der Alltagsrassismus der Frankfurter*innen auf Facebookseiten wie „Blaulichtreport Frankfurt (Oder)“ oder „Bürgerwehr Frankfurt (Oder)“. Für die im Aufschwung befindliche AfD ein gefundenes Fressen. So erhielt sie bei den letzten Landtagswahlen knapp 20% der Frankfurter Stimmen. Die bisher größte Bühne bot sich den rassistisch -geneigten Frankfurt*innen dann am 27. November bei einer Einwohner*innenversammlung im Stadtteil West. Informiert werden sollte über bestehende und zukünftige Unterkünfte für Geflüchtete. Hier äußerte sich das Überlegenheitsstreben Frankfurter Ureinwohner*innen in vermeintlichen Ängsten vor Kindeswohlgefährdung, sexuellen Übergriffen, Eigentumsdelikten und Sauberkeit sowie anderen, teils abenteuerlichen, Konstruktionen. Die Demonstration am 17. Januar mit knapp 250 Teilnehmenden war der erneute Höhepunkt der organisierten rassistischen Mobilisierung in Frankfurt (Oder). Zwar versperrten Blockaden dem Aufmarsch den Weg in die Innenstadt und zwangen sie dazu, eine andere Route zu nehmen, doch können die Frankfurter Neonazis das Ganze als Zwischenerfolg verbuchen, war es doch die erste erfolgreiche Demo in Frankfurt seit 2007. Angezogen hat der Aufmarsch Neonazi-Kader, Hooligans, Rocker oder NPD’ler – darunter circa 70 Frankfurter*innen. Erschreckend war die Anzahl der vielen jungen Menschen, die sich wie selbstverständlich voller Hass und Menschenverachtung in die Menge einfügten und beseelt von der Sehnsucht nach einer „Volksgemeinschaft“ bei den „Wir sind das Volk“-Rufen mit einstimmten.

Scheinbar mit Selbstvertrauen ausgestattet, haben Neonazis für den 14. Februar weitere Aktionen geplant.

Das Problem heißt Rassismus

Wie ein Flächenbrand wüten die rassistischen Mobs bundesweit. Etliche Angriffe auf Geflüchtete und Lager paaren sich mit nahezu täglichen Aufmärschen und Kundgebungen. Dazu die alltäglichen Erniedrigungen und Einschüchterungen, auf der Straße, im Amt oder auf der Arbeit. Und nach AfD, PEGIDA und Co. darf nun endlich wieder gesagt werden, was sich lange an die Stammtische verkrochen zu haben schien. Für die Verteidigung des im Wahnsinn der Lohnarbeit erworben Wohlstandes, sowie der eigenen Privilegien als Mitglied der weißen, deutschen Mehrheitsgesellschaft scheint jedes noch so barbarische Mittel Recht. Den vermeintlich „Fremden“ wird jeglicher Funken Lebensqualität abgesprochen. Die Allmachtsphantasien in den sozialen Medien sprechen Bände und sind ein Vorgeschmack auf das, was uns erwarten könnte, wenn wir nicht einschreiten. Wenn der Familienvater mit dem Baseballschläger nachts am Fenster steht und Angst um seine Gartenzwerge hat, dann spricht Max Liebermann uns aus der Seele: „Ick kann jar nich soville fressen, wie ick kotzen möchte.“ Oder um es mit den Worten eines Geflüchteten, der mal in Frankfurt (Oder) lebte und in einer Ausstellung des Utopia e.V. zu Wort kam, zu sagen: „In Frankfurt (Oder) zu leben ist wie ständig Kopfschmerzen zu haben.“

Die Meisten verweigern sich das Problem beim Namen zu nennen und hoffen darauf, dass Bockwürste und Luftballons den um das Image der Stadt besorgten Frankfurter befrieden.

Dennoch: Die Rassist*innen die sich in Frankfurt(Oder) zusammengerauft haben wurden bisher sowohl von den Lokalmedien als auch teilweise von der Stadt und der Zivilgesellschaft als das geächtet was sie am Ende sind: Neonazis. Durch eigenes Unvermögen, ihren offen zur Schau getragenen Neonazismus und mangelnde politische Erfahrung ist es ihnen bisher nicht gelungen das vorhandene rassistische Potenzial gänzlich auszuschöpfen und über einen Kreis aus befreundeten Neonazis hinauszukommen. Damit das auch so bleibt, müssen wir ihnen die Show in zwei Wochen ordentlich vermiesen.

Doch es gibt auch positive Entwicklungen. Bundesweit polarisiert die Diskussion um Flucht und Asyl. Auch in Frankfurt (Oder) beschäftigen sich immer mehr Menschen mit dem Thema, sensibilisieren sich und gründen Willkommensinitiativen und suchen den Austausch, jedoch oft mit paternalistischen und bevormundenden Ansätzen. Im Umgang mit rechten Versammlungen hat auch ein Teil der Zivilgesellschaft dazugelernt. Ziviler Ungehorsam gehört mittlerweile zum Standardrepertoire bei Anti-Nazi Protesten.

„Frankfurt (Oder)“ – (k)ein Berliner Randbezirk?

Vieles, was sich seit 6 Monaten in Frankfurt(Oder) abspielt, erinnert stark an vergangene und aktuelle rassistische Mobilisierungen in den Berliner Randbezirken Hellersdorf, Marzahn, Hohenschönhausen oder Buch. Und ähnlich wie bei den Genoss*innen aus der Hauptstadtplatte brauchen wir momentan einen sehr sehr langen Atem. Und ähnlich wie bei den Genoss*innen aus der Hauptstadtplatte brauchen wir momentan einen sehr sehr langen Atem. Worin sich Frankfurt (Oder), trotz nur einer Stunde Fahrzeit von Berlin, jedoch klar unterscheidet, ist die oftmals mangelnde Bereitschaft einen Tagesausflug vom Wohlfühlkiez ins Hinterland zu wagen.

„Für die Freiheit – Für das Leben!“ – Antirassistische Demonstration und antifaschistische Aktionen am 14.02.2015

Die rassistischen Zustände in Frankfurt (Oder) müssen benannt und bekämpft werden.

Wenn POC auf der Straße angespuckt werden oder der Eintritt in Frankfurter Clubs verwährt wird und Refugees immer noch im Regionalexpress oder auf der A12 von der Bundespolizei gejagt und eingeknastet werden, ist es höchste Zeit in die Offensive zu gehen!

Das Bündnisses „Kein Ort für Nazis in Frankfurt (Oder)“ ruft zu einer antirassistischen Demonstration unter dem Motto „Für die Freiheit – Für das Leben! Solidarität mit Geflüchteten!“ am 14.02.2015 um 10:30 Uhr am Hauptbahnhof auf. Zugtreffpunkt für Berliner*innen ist um 09:00 Uhr am Bahnhof Alexanderplatz.

Dieses mal versuchen die Rassist*innen nicht mit einer Demonstration, sondern mit einer Kundgebung direkt an der Oder in der Nähe der Friedensglocke ihre rassistische Propaganda zu verbreiten. Ankündigungen zufolge wollen die Neonazis sich aber am Hauptbahnhof sammeln und als Mob gemeinsam zum Kundgebungsort laufen. Wenn wir der selbsternannten „Bürgerbewegung“ den Wind aus den Segeln nehmen wollen, dann ist der 14.02. die beste Gelegenheit dazu. Wir dürfen den Neonazis keinen Fußbreit der Straße lassen!

Wir verweisen an dieser Stelle auch auf die Infoveranstaltungen des Bündnisses:

Mo, 09.02. – 18:00 – Anarchistisches Infocafé – Mariannenplatz 2 b

Mi, 11.02. – 20:00 – Zielona Gora – Grünberger Str. 73

Mi, 11.02. – 20:00 – AJZ La Casa – Wurzener Str. 6

Do, 12.02. – 19:00 – Projektraum H48 – Hermanstraße 48

Kommt nach Frankfurt und achtet auf Neuigkeiten!

Alerta Antifascista!

aaffo – autonome antifa frankfurt (oder)

15.12. Gemeinsam gegen Rassismus

Nächsten Montag Rassist*innen blockieren!

15. Dezember 2014 | Gemeinsam gegen Rassismus

Seit mittlerweile sechs Wochen ziehen nun Nazis zusammen mit
rassistischen Anwohner*innen jeden Montag durch Marzahn. Dankbar nahmen
sie ein geplantes Containerlager für Geflüchtete zum Anlass, ihre Hetze
gemeinsam auf die Straße zu tragen. Als wäre es nicht schon schlimm
genug, dass von staatlicher Seite Geflüchteten statt Wohnungen und
selbstorganisierten Häusern nur noch eine menschenunwürdige
Unterbringung in Containerlagern zugestanden wird, zieht nun auch noch
ein rassistischer Mob durch die Straßen. Für uns sind solche Zustände
unerträglich! Lasst uns deshalb gemeinsam an den Erfolg vom 22. November
anknüpfen und den Aufmarsch der Rassist*innen endlich auch an einem
Montag blockieren.

Seit bekannt wurde, dass in Marzahn eine neue Unterkunft für Geflüchtete
eröffnet werden soll, mobilisieren Berliner Nazis und rassistische
Anwohner*innen jeden Montag in dem Ortsteil zu Demonstrationen. Von
Angang an gab es aber auch antifaschistischen Protest. Er ist in den
letzten beiden Wochen immer stärker geworden. Wir haben die Nazis am
22.11. schon ein Mal mit Tausenden blockiert und ihren Aufmarsch so
verhindert. Erst letzte Woche sind wir mit 800 Menschen durch Marzahn
gezogen und haben nebenbei die Rassist*innen zu einer Änderung ihrer
Route gezwungen. Doch so lange sie weiterhin zu Hunderten durch die
Straßen ziehen können, ist ein solidarisches Zusammenleben in Marzahn
undenkbar. Wir werden daher nicht nachlassen, bis die rassistischen
Aufmärsche aufhören.

Am kommenden Montag, den 15. Dezember, wollen und werden wir endlich
auch an einem Montag den Naziaufmarsch durch Blockaden verhindern. Die
rassistischen Mobilisierungen bereits jetzt zu stoppen, heißt Pogrome
präventiv zu verhindern. Wir wollen daher am Montag gemeinsam nach
Marzahn fahren, uns geschlossen auf die geplanten Route der
Rassist*innen begeben und ihnen letztendlich komplett unmöglich machen,
ihre Hetze erneut durch die Straßen zu grölen. Von der Polizei werden
wir uns dabei weder provozieren, noch aufhalten lassen.

Treffpunkte:

17 Uhr – S-/U-Bhf Lichtenberg (Vorplatz) für alle Menschen aus
Friedrichshain, Lichtenberg, Mitte, Pankow und Wedding
17 Uhr – S-Bhf Ostkreuz (Ausgang Sonntagsstraße) für alle Menschen
aus Neukölln, Kreuzberg, Treptow-Köpenick und Schöneberg
18:30 Uhr – S-Bhf Ostkreuz (Ausgang Sonntagsstraße) für alle
Menschen, die nicht früher Feierabend machen können

https://www.antifa-berlin.info/gemeinsam…blockieren

Antifa-Tresen: Einführungsveranstaltung zum NSU-Komplex

Die Autonome Neuköllner Antifa veranstaltet alle zwei Monate, am zweiten Donnerstag einen Antifa-Tresen im Projektraum H48.

Mit leckeren Cocktails, netten Menschen sowie Spiel, Spaß und Spannung: Wer Lust hat, kann Kickern oder Karten spielen.Ab und zu wird es auch (Info-)Veranstaltungen oder Filme geben

+++ Diesmal ausnahmsweise ab 20.30 Uhr: Einführungsveranstaltung: NSU-Komplex für Einsteiger_innen mit andere zustände ermöglichen (aze)*+++

Los geht es wie immer ab 20 Uhr im Projektraum H48 Neukölln.

Hermannstraße 48 (2. Hinterhof | 1. Etage) – Nähe U-Bhf. Boddinstraße (U8)*

*Bei „Projektraum“ klingeln

Es gibt keinen ruhigen Randbezirk

Am  Montag (01. Dezember 2014) lief eine laute und kraftvolle Demo gegen rassistischen Hetzte durch Berlin-Marzahn. Dem spontanen Aufruf zum Montagabend folgten trotz eisiger Kälte ca. 500 solidarische Menschen. Schon am Startpunkt – dem Eastgate – gab es unerwartet viel Zuspruch von Passant*innen, selbst der Nikolaus war vor Ort und zeigte sich solidarisch mit Refugees.

Über eine Stunde zog die Demonstration durch den Kiez und konnte mit Sprechchören wie „Bürger und Nazis Hand in Hand – Unsere Antwort Widerstand“ oder „Refugee are Welcome here“ einen klaren Gegenstandpunkt zur rassistischen Hetze der Bürgerbewegung Marzahn artikulieren. Nach der Hälfte der Strecke versuchten knapp 30 vermummte Neonazis die Demo anzugreifen. Doch durch ein geschlossenes Handeln der Demoteilnehmer*innen und das spätere Eingreifen der Cops ging dieser Versuch von den „durchweg friedlichen Anwohner*innen“ nach hinten los. Einen weiteren Rückschlag muss die “Bürgerbewegung” bei der Teilnehmer*innenzahl der 5. „Montagsdemo“ hinnehmen, denn der große Zustrom blieb diesen Montag aus. So wurden am Start- und Endpunkt jeweils nur 250-300 rechte Teilnehmer*innen gezählt, denen sich im Verlaufe der Demonstration nochmal ca. 100-150 Personen aus dem Marzahner Kiez anschlossen. Warum Presse und Cops die Zahl der Teilnehmer*innen von maximal 400 auf ca. 800 hochschätzen, bleibt für uns – wie schon nach der 1. „Montagsdemo“ Anfang November – ein großes Rätsel. Ob dieser deutliche Rückgang nun der Kälte, dem abschreckenden Polizeiaufgebot am Antreteplatz oder einer eintretenden Resignation auf Seiten der Heimgegner*innen geschuldet ist, wird sich erst in den nächsten Wochen zeigen.

Für die organisierten Aktivist*innen der „Bürgerbewegung“ steht bereits fest, dass sie auch den kommenden Montag auf die Straße gehen werden. Da wir den Nazis und Rassist*innen auch weiterhin nicht das Feld überlassen und stattdessen selbst in die Offensive kommen wollen, rufen wir für Montag, den 8. Dezember, zu einer großen AntiRa-Demo auf. Auf diesem Wege wollen wir weiter eigene Ideen, Forderungen und Kritik zum bundesdeutschen Lagersystem sowie der Containerunterbringung für Geflüchtete in den Marzahner Kiez tragen. Startpunk und Ort der Auftaktkundgebung wird wieder das Eastgate am S-Bahnhof Marzahn sein. Sollten die Nazis und Rassist*innen dann immer noch nicht genug von uns haben, werden wir deren Aufmarsch am 15. Dezember endgültig blockieren. Um mit Worten der Demo zu schließen: „Wenn Nazis marschieren, werden wir blockieren!“

Achtet auf weitere Ankündigungen!

Infos beim Antifaschistischen Kollektiv Marzahn-Hellersdorf, den Antifaschistischen Nachrichten Marzahn-Hellersdorf, auf twitter und bei Berlin Nazifrei