Neukölln-Prozess: Telefonate und Bespitzelungen

Medienberichte [1] rund um den Prozess gegen die Neonazis Tilo Paulenz und Sebastian Thom zu den rechten Anschlagsserien in Neukölln decken zur Zeit Telefonate aus der Untersuchungs-Haft auf, in denen Paulenz über seine Beteiligung an den Taten gesprochen haben soll. Ähnliche Aussagen sollen zudem bei Gesprächen mit dem sich damals ebenfalls in U-Haft befindlichen Neonazi Maurice Pollei gefallen sein. Pollei wurde im Sommer 2021 inhaftiert nachdem er eine Person in Rudow rassistische beleidigt und mit einem Messer verletzt hatte. [2] Eine Haftverschonung folgte später wohl aufgrund seiner Spitzeltätigkeiten gegenüber Paulenz für den Verfassungsschutz. Im April 2022 erfolgten im Zuge der Ermittlungen gegen mutmaßliche Mitglieder der Neonazivereinigungen „Atomwaffen Division“, „Combat 18“ und der Kampfsportgruppe „Knockout 51“ auch in Berlin-Rudow zu einer Razzia bei Pollei. [3]

Unter dem reißerischen Titel „Ex-Geliebte sagt aus Rache gegen Tilo P. aus“ [4] berichtete zudem die BZ am 7. September von einer Aussage der Ex-Freundin von Paulenz Bruder und mitgehörten Gesprächen innerhalb der Familie. Auch hier soll Paulenz über seinen Austausch mit Pollei und die Anschläge gesprochen haben. Zudem wird von Telefonaten mit vermutlich Sebastian Thom berichtetet in dem sich über die mögliche Wohnanschrift der Staatsanwältin unterhalten wurde und darüber, diese „platt zu machen“.