Am Samstag 8. Januar 2022 planen Corona-Verharmloser_innen und Verschwörungsideolog_innen erneut einen Auto- und Fahrradkorso — diesmal von Mitte über Wohnviertel in Kreuzberg und Neukölln bis nach Schöneberg und Charlottenburg. Am Hermannplatz wollen sie eine verschwörungsideologische Zwischenkundgebung veranstalten. Um dies nicht unwidersprochen ruft u.a. das Bündnis Neukölln zum Gegenprotest auf:
Samstag 8. Januar | ab 15.00 Uhr | Hermannplatz (Berlin-Neukölln)
Auch zu Beginn des Jahres wollen sich an diesem Montag wieder Rechte und Impfskeptiker_innen zu Querdenken-Protesten vor dem Rathaus Neukölln treffen. Seit Wochen gibt es allgemeine Aufrufe aus dem verschwörungsideologischen Spektrum für wöchentliche Versammlungen, montags um 18.00 Uhr vor den Bezirksrathäusern, wie etwa auch in Pankow. Am 27.12. stieg der Zulauf zu den Versammlungen gegenüber der Vorwoche leicht an und auch in Neukölln „spazierten“ mehrere Personen des Spektrums unter Polizeibegleitung die Sonnenallee entlang.
Für den heutigen Montag den 03.01.2022 ruft Geradedenken zu einer antifaschistischen Gegenkundgebung um 18.00 Uhr vor dem Rathaus Neukölln auf. Bitte haltet euch an die aktuellen AHA-Regelungen, tragt einen Mund-Nasen-Schutz und haltet Abstand.
Der Neuköllner Neonazi Tilo Paulenz sitzt seit einigen Tagen in U-Haft. Bereits vor dem Prozessbeginn aufgrund der rechten Angriffsserie in Neukölln, wurde Paulenz festgenommen und seine Wohnung durchsucht, nachdem er einen Taxifahrer u.a. mit einem Teleskopschlagstock attackiert hatte. Ein zweiter Tatverdächtiger ist bisher noch unbekannt.
Redebeitrag zur Singularität der Shoah und ihrer Funktionalisierung, gehalten auf der antifaschistischen Kundgebung in Berlin-Moabit in Gedenken an die Novemberpogrome von 1938.
Am hellichten Tag und unter aller Augen… Am 9. November 1938 fanden die Novemberpogrome ihren Höhepunkt. Im deutschen Herrschaftsbereich wurden Jüdinnen_Juden vergewaltigt, inhaftiert, verschleppt und ermordet. Jüdische Geschäfte, Wohnungen, Gemeindehäuser und Synagogen wurden geplündert, zerstört und in Brand gesetzt. Auf den Straßen entfesselte sich der deutsche antisemitische Terror, der in der Nacht staatlich angestoßen und orchestriert wurde. SA und SS führten unterstützt durch Polizei und Feuerwehr die Morde, Brandstiftungen und Verwüstungen an. Die nicht-jüdische Bevölkerung beteiligte sich an dem Pogrom oder stimmte mit ihrem Schweigen zu. Insgesamt wurden in den Tagen um den 9. November 1.300 Jüdinnen_Juden ermordet, über die Hälfte der Gebetshäuser und Synagogen in Deutschland, Österreich und dem annektierten Sudetenland wurden zerstört. Ab dem 10. November erfolgte die Deportation von 30.000 Jüdinnen_Juden in Konzentrationslager. Die Pogrome waren Wegbereiter für die Shoah.